Hausapotheke
Kennen Sie das? Es ist Samstag-Mittag und Sie bekommen Niesanfälle, der Hals kratzt und Sie fühlen sich plötzlich müde und abgeschlagen. Ein grippaler Infekt ist im Anmarsch. Ein Blick in Ihre Hausapotheke zeigt, dass das Nasenspray verfallen ist und die Grippetabletten beinahe aufgebraucht sind. Weil die Apotheken in der näheren Umgebung bereits geschlossen haben, haben Sie die Wahl zwischen einer weiteren Autofahrt oder der Wartezeit bis Montag, bis Ihre Stammapotheke in der Nähe wieder geöffnet hat. Daher lohnt es sich, immer eine gut gefüllte Hausapotheke daheim zu haben, die solche typische Notfälle abdeckt. Wir möchten Ihnen gerne ein paar Tipps geben, wie diese Hauapotheke ausgestattet werden kann.
Schmerzen und Fieber
Für leichte oder mittelstarke Schmerzen, wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen bei grippalen Infekten oder Fieber ist Acetylsalicylsäure (ASS) eine gern genommene Wahl. Bei Menschen mit empfindlichem Magen, Asthma oder bei Kindern unter 12 Jahren empfiehlt sich Paracetamol als Tabletten, Saft oder Zäpfchen.
Für stärkere Schmerzen wie Zahnschmerzen, Regelschmerzen oder bei Migräne sollte Ihre Hausapotheke Ibuprofen-Tabeletten mit 200 mg oder 400 mg enthalten. Wenn Sie dabei auf eine besonders schnelle Wirksamkeit Wert legen, dann Ibuprofenlysinat, da hier der Wirkstoff an ein Lysinsalz gebunden ist, was einen schnelleren Wirkeintritt bewiesen hat.
Für alle Schmerzen gilt, dass Sie in der Regel einen Grund haben. Daher sollte man unklare Schmerzen, die länger als 3 Tage andauern, in jedem Fall durch einen Arzt abklären lassen.
Magen & Darm
Nach einem schönen Abend mit gutem Essen und alkoholischen Getränken, meldet sich oft der Magen mit Magendrücken, Völlegefühl oder Sodbrennen. Daher sollte in keiner Hausapotheke ein Medikament gegen zu viel Magensäure wie z.B. Hydrotalcid oder Magaldrat fehlen. Diese neutralisieren die überschüssige Magensäure. Unterstützend hilft dann eine milde Schonkost, keine scharfen, fettigen oder zu sauren Speisen enthalten darf. Auch Kohlensäure, Kaffee, Nikotin und Alkohol sollen vermieden werden.
Akuter Durchfall tritt häufig aufgrund einer viralen Magen- Darm Infektion auf. Seltener kann auch eine Lebensmittelunverträglichkeit der Grund sein, sowie Stress oder ein Ungleichgewicht im Magen- Darm- Trakt. Schnelle Hilfe bei unkomplizierten Durchfällen bietet hier der Wirkstoff Loperamid, den es in Kapselform oder als Schmelztablette gibt, die auf der Zunge zergeht. Gegen Übelkeit und Erbrechen hilft der Wirkstoff Dimenhydrinat. Auch hier gilt, dass ein Arzt aufzusuchen ist, wenn die Beschwerden länger als wenige Tage andauern, oder wenn das Medikament keine Wirkung zeigt.
Akute Verstopfung, bei der der Stuhl, oftmals schmerzhaft, verhärtet ist und wo eine schnelle, zuverlässige Darmentleerung gewünscht ist, hilft ein Microklistier. Es verschafft Erleichterung innerhalb von 5-20 Minuten, ohne, dass ein Gewöhnungseffekt eintritt.
Grippaler Infekt
Erkältungen treten allzu gerne am Wochenende auf, wenn der berufliche Stress nachlässt und der Körper zur Ruhe kommt. Grundsätzlich sind solche grippalen Infekte immer nach den Symptomen zu behandeln, die akut auftreten. Um für den Fall der Fälle gewappnet zu sein, empfehlen wir, folgende Medikamente in der Hausapotheke zu haben:
- Lutschtabletten gegen Halsschmerzen
- Abschwellendes Nasenspray
- ein Grippemittel
- einen Schleimlöser gegen Husten
- ein Mittel gegen Fieber (siehe Schmerzen und Fieber)
Haut
Die Haut ist unser größtes Organ und recht empfindlich, da sie nur wenig geschützt ist. Schäden an der Haut führen häufig zu einem starken Unwohlsein, was uns sehr belasten kann. Daher sollten Sie darauf vorbereitet sein, geschädigter Haut schnell helfen zu können.
Verbrennungen passieren im Haushalt sehr schnell, vor allem, wenn man in Eile ist. Ein Griff an den heißen Topf oder die Herdplatte führt unbehandelt zu einer schmerzhaften Verletzung. Hier ist schnelle Hilfe gefordert. Bei kleineren, oberflächlichen Verbrennungen ist die betroffene Stelle mindestens 10, eher 20 Minuten lang unter fließendem, (nicht zu) kaltem Wasser zu kühlen. Anschließend trägt man ein Brand- und Wundgel auf, was einen Schutzfilm über der Brandverletzung bildet. Zuletzt wird die Stelle mit sterilen Kompressen und einem Verband sauber abgedeckt, damit sich keine Keime in die Wunde setzen. Bei großflächigen Verbrennungen oder solchen, die die tieferen Hautschichten betreffen, ist sofort ein Notarzt zu verständigen, da sie lebensbedrohlich sein können. Hier gilt: nicht kühlen, Kleidung ausziehen, falls sie nicht haftet und den Verletzten beruhigen, bis der Notarzt eingetroffen ist.
Für einfache, kleinere Verletzungen ist es unerlässlich, dass man ein Päckchen Pflaster, idealerweise in unterschiedlichen Größen, zu Hause hat. Dazu ist ein Desinfektionsmittel, beispielsweise Betaisodona unverzichtbar. Eine Wund- und Heilsalbe zur Behandlung von kleinen Kratz-, Schürf- oder Risswunden, sowie kleinen Schnittverletzungen ist sehr nützlich. Auch trockene, rissige Hautstellen lassen sich damit schnell und einfach behandeln.
Wenn der Frühling anbricht, dann freut man sich über das schöne Wetter und möchte so viel Zeit wie möglich im Freien verbringen. Gerade nach einem langen Winter ist die Haut aber an so viel UV- Strahlung nicht mehr gewöhnt und reagiert schnell mit Sonnenbrand. Drei Maßnahmen sollten Sie dann ergreifen: Sonne meiden, kühlen und die Rötung behandeln. Kühlung bietet Ihnen Thermalwasserspray, was gleichzeitig reizlindernd wirkt und viel Feuchtigkeit spendet. Die Rötung können Sie, je nach Schweregrad, mit einer guten After- Sun Lotion, einem Schaumspray oder kleinflächig sogar mit einer leichten Hydrocortisonsalbe behandeln.
Wird es dann richtig heiß, sind auch kleine Plagegeister, wie Insekten, nicht weit. Mückenstiche sind bei manchen Menschen an der Tagesordnung, während andere kaum Nöte damit haben. Gehören Sie zu der geplagten Gruppe, dann sollten Sie zur Vermeidung von Insektenbissen lange, helle Kleidung tragen, häufig duschen und keine Parfums oder parfümierten Cremes und Lotionen benutzen. Für den Fall, dass Sie dennoch gestochen wurden, sollten Sie ein Gel z.B. mit dem Wirkstoff Bamipin oder Dimetinden in Ihrem Kühlschrank lagern, was den kühlenden Effekt noch verstärkt. Bilden sich größere Quaddeln ist auch hier eine Salbe mit Hydrocortison zu empfehlen.