Empfehlung - Heuschnupfen Pollenallergie
Immer mehr Menschen leiden unter einer Allergie. Man kann sagen, es ist die Volkskrankheit Nummer 1, denn jeder dritte Deutsche ist mittlerweile betroffen. Die häufigsten Auslöser einer Allergie sind Pollen, Hausstaub und Tierhaare. Man spricht bei Allergien, die durch Pollen ausgelöst werden, auch von Heuschnupfen oder allergischer Rhinitis.
Aber was genau ist überhaupt eine Allergie? Und was passiert dabei im Körper?
Eine Allergie ist eine übermäßige Reaktion des Immunsystems auf körpereigene oder körperfremde Stoffe, auch Allergene genannt, die für unseren Körper eigentlich harmlos sind. Um diese vermeintlich schädlichen Stoffe zu bekämpfen, bildet das Immunsystem Antikörper gegen diese Allergene. Die Antikörper verteilen sich über das Blut und die Lymphe im ganzen Körper und binden sich an sogenannte Mastzellen. Dabei handelt es sich um Zellen der körpereigenen Abwehr. Mastzellen enthalten Botenstoffe, wie Histamin, welches die allergischen Symptome auslösen kann. Beim ersten Kontakt mit dem Allergen kommt es aber noch nicht zu diesen Symptomen. Erst beim erneuten Kontakt mit dem Allergen bindet es sich an die Antikörper, die sich auf den Mastzellen befinden und bringen die Mastzellen dadurch zum platzen. Das enthaltene Histamin wird dabei frei gesetzt und verursacht im umliegenden Gewebe die allergischen Symptome. Oft sind es Eiweißstoffe der Pollen, sogenannte Proteine, die die übermäßige Reaktion des Immunsystems verursachen.
Symptome
Durch das immer wärmer werdende Klima fängt die Allergiesaison oft schon im Januar oder Februar an, denn dann beginnt bereits die Haselnuss und auch die Birke an zu blühen. Spätestens im April geht es dann aber bei den meisten Allergikern los. Die häufigsten Symptome sind:
- Niesreiz, Kribbeln in der Nase
- Fließschnupfen und Anschwellen der Nasenschleimhaut
- tränende und gerötete Augen
- Kratzen und Jucken im Hals
- Bindehautentzündung
- Erschöpfung
- Müdigkeit
- Hautrötungen
Wird eine Allergie nicht behandelt, kann es zu einem sogenannten Etagenwechsel kommen. Dabei weiten sich die Symptome auf die Bronchien aus und es kommt zu einem allergischen Asthma. Außerdem können sich die Symptome von Jahr zu Jahr verschlimmern.
Heuschnupfen kann sich in jedem Lebensalter plötzlich entwickeln. Oft ist es schwer, die Symptome von denen einer Erkältung zu unterscheiden, wenn man das erste Mal betroffen ist. Daher ist es wichtig, darauf zu achten, wann die Symptome auftreten, oder ob sie sich in bestimmten Situationen verschlimmern, z.B. wenn man ins Freie geht. Um sicher zu gehen, ob es sich um eine Allergie handelt, bleibt ein Arztbesuch nicht aus. Ein Allergologe kann dann einen Allergietest machen, um zu bestimmen, ob und wogegen man allergisch ist.
Behandlung
Was kann man nun tun, um die Symptome zu lindern oder sogar beschwerdefrei zu werden?
Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum Einen kann man die Allergie mit sogenannten Antihistaminika behandeln. Diese schalten das bei der allergischen Reaktion freigesetzte Histamin aus, sodass die durch das Histamin ausgelösten Symptome gelindert werden. Hierfür stehen verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung. Am häufigsten kommen dabei in der Selbstbehandlung die Wirkstoffe Cetirizin und Loratadin vor. Beide werden 1-mal täglich eingenommen. Cetirizin sollte vorzugsweise abends eingenommen werden, da es bei einigen Menschen Müdigkeit hervorruft. Loratadin hingegen löst seltener Müdigkeit aus. Außerdem werden noch die Antihistaminika Levocabastin und Azelastin verwenden, die jedoch nur lokal eingesetzt werden, d.h. als Nasenspray oder Augentropfen. Azelastin als Nasenspray wird bei Erwachsenen und Kindern ab 6 Jahren 2 -mal täglich angewendet. Die Augentropfen sind für Kinder ab 4 Jahren geeignet und werden 2 – 4 mal angewendet. Die Wirkung tritt bereits nach wenigen Minuten ein und hält bis zu 8 Stunden. Levocabastin wird bei Erwachsenen und Kindern ab 1 Jahr 2-4-mal täglich verwendet, wobei die Wirkung innerhalb von 30 min eintritt und bis zu 12 Stunden hält. Beide Wirkstoffe können akut bei bestehenden Beschwerden angewendet werden.
Desweiteren steht zur lokalen Anwendung der Wirkstoff Cromoglicinsäure zur Verfügung. Dabei handelt es sich um einen Mastzellenstabilisator, der verhindert, dass die Mastzelle platzt, sodass erst gar kein Histamin freigesetzt wird. Die volle Wirkung von Cromoglicinsäure tritt jedoch erst nach 1-2 Wochen ein. Das heißt, dass die Behandlung mit Cromoglicinsäure möglichst schon vor der Pollenflugsaison begonnen und bis zu deren Ende weiter durchgeführt werden sollte. Auch hier gibt es Nasenspray und Augentropfen zur Auswahl. Bei Erwachsenen und Kindern ab 2 Jahren werden sie 2-4-mal täglich angewendet.
Außerdem ist ein Kombinationspräparat mit den Wirkstoffen Cetirizin und Pseudoephedrin erhältlich. Pseudoephedrin wirkt zu der antiallergischen Wirkung des Cetirizins zusätzlich schleimhautabschwellend und macht so die Nase frei. Es wird bei Erwachsenen und Kindern ab 12 Jahren 2-mal täglich eingenommen. Jedoch sollte es nicht länger als an 14 aufeinander folgenden Tagen verwendet werden. Auch für Personen über 60 Jahren ist es nicht geeignet.
Auch für alle Homöopathie liebenden Menschen steht ein geeignetes Produkte zur Verfügung. Es enthält Luffa operculata, Galphimica glauca und Cardiospermum halicacabum. Es ist als Tablette und Tropfen erhältlich und ist für Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren geeignet.
Weitere Tipps, die man während der Allergiesaison beachten sollte
- Waschen Sie sich abends vor dem Schlafengehen die Haare, um Pollen auszuspülen
- Schließen Sie beim Autofahren die Fenster und verwenden Sie einen Pollenfilter für die Klimaanlage
- Lüften Sie nicht zu Zeiten, in denen die Pollenkonzentration am höchsten ist ( auf dem Land abends lüften und in der Stadt morgens, oder nach längerem Regen )
- Trocknen Sie Wäsche nicht im Freien
- Wechseln Sie öfter Ihre Bettwäsche
- Nehmen Sie getragene Wäsche vom Tag nicht mit in Ihr Schlafzimmer
- Achten Sie auf Pollenvorhersagen und halten Sie sich möglich in geschlossenen Räumen auf, wenn die Pollen, gegen die Sie allergisch sind, fliegen
- Entfernen Sie Bäume oder Sträucher, auf die Sie allergisch reagieren, aus Ihrem Garten
Produktempfehlungen
Präparat | Wirkstoff | Darreichungsform |
---|---|---|
Cetirizin Hexal | Cetirizin | Tabletten, Saft, Tropfen |
Cetirizin Ratiopharm | Cetirizin | Tabletten, Saft, Tropfen |
Lorano | Loratadin | Tabletten |
Loratadin Ratiopharm | Loratadin | Tabletten |
Vividrin akut | Azelastin | Nasenspray, Augentropfen |
Allergodil akut | Azelastin | Nasenspray, Augentropfen |
Livocab | Levocabastin | Nasenspray, Augentropfen |
Cromohexal | Cromoglicinsäure | Augentropfen |
Cromohexal sanft | Cromoglicinsäure | Nasenspray |
Vividrin | Cromoglicinsäure | Nasenspray, Augentropfen |
Reactine duo | Cetirizin, Pseudoephedrin | Retardtabletten |
Heuschnupfenmittel DHU | homöopatischer Komplex | Tabletten, Tropfen |